Seit nunmehr zehn Jahren lädt die Austrian Fashion Association als Partnerin der Stadt Wien und des Bundes zu den Austrian Fashion Awards und hat die jährliche Preisverleihung in der vergangenen Dekade zur relevantesten Veranstaltung für aufstrebende Modedesigner*innen in Österreich gemacht. In diesem Jahr fanden die Austrian Fashion Awards am Abend des 14. November mit einem außergewöhnlichen Show-Lineup im historischen Jugendstiltheater im Otto Wagner Areal statt, wo neben den Kollektionen der Preisträger*innen auch Entwürfe herausragender Modetalente präsentiert wurden, die im letzten Jahr über die Austrian Fashion Association gefördert wurden.
In der von Sänger, Soundchoreograf und Performancekünstler Alex Franz Zehetbauer moderierten Preisverleihung verkündete Veronica Kaup-Hasler, amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft den Gewinner des Modepreis der Stadt Wien – Martin Niklas Wieser – und Kathrin Kneißel, Leiterin der Abteilung IV/A Förderwesen und Internationales des BMKÖS verlieh den outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS an Christina Seewald. Unter den ca. 500 Gästen des Abends: Burgschauspielerin Zeynep Buyrac, Schauspielerin Andrea Händler, Kostümdesignerin Aino Laberenz, Model Helena Severin, Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich, Designer:innen Hermann Fankhauser und Helga Schania (Wendy Jim) u.v.m.
Blick in das vergangene Förderjahr
Im Zentrum des Abends stand eine Fashion Show, die neben den Kollektionen der Gewinner*innen auch ausgewählte Arbeiten von Designer*innen vorstellte, die im Jahr 2023 über das Programm AFA Support der Austrian Fashion Association gefördert, bzw. mit einem Startstipendium Mode des BMKÖS ausgezeichnet wurden: Anastasiia Shpagina, Christoph Rumpf, David Brunnbauer, Florentina Leitner, Jennifer Milleder, Larissa Falk, НИКО, Not Yet FYI, Karolin Braegger und Vanessa Schreiner. Ihre Kollektionsstücke wurden im Rahmen einer Catwalk-Show mit starker musikalischer Begleitung präsentiert. Künstler*in, Musiker*in und Sounddesigner*in Ernst Lima trug die Klanginstallation For the Moment and for the Record bei, Musiker und DJ Paul Ebhart sorgte für elektrisierenden Sound. Das Styling der Looks übernahm Sabina Schreder, die u. a. für ihre Arbeit für Vivienne Westwood bekannt ist.
Die GewinnerInnen
Nach seinem viel diskutierten Debüt im Jahr 2015 und seiner anschließenden Entscheidung, einen Schritt zurückzutreten und sich auf seine künstlerische Entwicklung zu konzentrieren, hat Martin Niklas Wieser seine gleichnamige Marke mit der Frühjahr-/Sommerkollektion 2023 neu lanciert. Was ist heute Luxus? Wie können wir in einer Welt voller Krisen leben und dennoch von den Ideen des Kapitalismus überzeugt sein? Martin Niklas Wieser versteht sein Label als Experimentierfeld, um diesen Fragen nachzugehen. Seine Kollektionen bestehen aus Prêt-à-Porter-Kleidungsstücken, die frei von geschlechtsspezifischen Konnotationen oder Zuschreibungen zu Klassen sind. Vor dem Relaunch seines Labels hat Wieser als Designer für Proenza Schouler sowie Nicolas Andreas Taralis und als Trendberater bei Mytheresa China gearbeitet.
Mit einem neuen, radikalen Blick auf aktuelle Themen und Herausforderungen interpretiert Christina Seewald zeitgenössische Strickmode und kombiniert dabei feinste Fasern mit perfektionierter Schneiderkunst. Im Mittelpunkt steht dabei das Zusammenspiel von Fragilität und Selbstbestimmung, die als Symbiose im Label Christina Seewald verkörpert sind. Mit Fokus auf der Verbindung von traditionellem Handwerk und modernem Stricken, legt Christina Seewald großen Wert auf Nachhaltigkeit in der Produktion. Intelligente Schnitte und vielfältige Stricktechniken sowie die Visualisierung sozialer Konflikte prägen die Arbeit des Labels. Die Marke thematisiert sozialpolitisch relevante Fragen, die besonders im Leben von FLINTA (Frauen, Lesben, Intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen) eine Rolle spielen.
Die Jurys: Gemäß dem Anspruch der Austrian der Austrian Fashion Association an Internationalität, Interdisziplinarität, Weitblick und Diversität entschieden auch in diesem Jahr zwei unterschiedlich besetzte, hochkarätige Jurys über die Vergabe der Awards. Für den Modepreis der Stadt Wien, der die nachhaltige Karriereentwicklung und Professionalisierung junger Modelabels fördert, trafen Kostüm- und Set-Designerin Aino Laberenz, die Stylistinnen Karen Kaiser und Nell Kalonji sowie Roshi Porkar, Head of Designs and Collections bei Acne Studios die Entscheidung. Über die Zuerkennung des outstanding artist award 2024, der richtungsweisende und innovative Positionen würdigt, diskutierte eine nationale Jury bestehend aus der Autorin und Kreativdirektorin Alexandra Bondi de Antoni, Angela Stief, Direktorin der Albertina Modern und Chefkuratorin für Kunst der Gegenwart an der Albertina und Simone Springer, Modedesignerin und Gründerin des Labels rosa mosa und Preisträgerin des outstanding artist award für experimentelles Modedesign des BMKÖS 2023.
(Foto: © Austrian Fashion Association)
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