ANNA HEINDL. DIE VERMÄHLUNG


Das Kunsthistorische Museum Wien präsentiert in der Kunstkammer eine neue Werkserie der renommierten österreichischen Schmuckkünstlerin Anna Heindl (geb. 1950). Als zentrale Inspirationsquelle für Heindls jüngste Kreationen diente ihr das Diptychon Vermählung der heiligen Katharina (um 1400) des sogenannten Meisters von Heiligenkreuz. In einem intensiven künstlerischen und forschenden Prozess setzte sich Heindl mit dem bedeutenden Werk aus der Gemäldegalerie auseinander und lässt 30, teils eigens für die Sonderpräsentation geschaffene, skulpturale Schmuckobjekte mit dem Tafelbild in einen reizvollen Dialog treten. Das spannungsreiche Zusammenspiel zwischen zeitgenössischem Schmuckdesign und dem gotischen sakralen Gemälde ist in dieser Form eine Premiere für das Kunsthistorische Museum.

Anna Heindl wurde vom Kunsthistorischen Museum eingeladen, neue Objekte in der Auseinandersetzung mit Werken der Sammlungen zu kreieren. Die Wahl der Künstlerin fiel auf das Diptychon Vermählung der heiligen Katharina des Meisters von Heiligenkreuz, der um 1400 zu den eigenwilligsten und zugleich rätselhaftesten Künstlerpersönlichkeiten in Österreich zählt. Die einzigartige Formensprache des anonymen Malers, insbesondere die auffallend langen Finger und die Haltung der Hände, schienen der Künstlerin prädestiniert zu sein, Schmuck zu tragen. In der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Gemälde entwickelte sie insbesondere zur heiligen Katharina eine tiefe Zuneigung. Katharina hält ein Schmuckstück, welches das Rad ihrer Folter symbolisiert. Anna Heindl versteht dieses als Zeugnis des Einstehens für eigene Überzeugungen. Ihre Interpretation hat die Künstlerin in für die Sonderpräsentation geschaffene Objekte, wie das Collier “Katharina”, einfließen lassen.

Anna Heindls Schmuckobjekte werden in Saal XXXVI der Kunstkammer in drei vom Bildhauer Manfred Wakolbinger gestalteten Vitrinen präsentiert. Ihre Positionierung ermöglicht den direkten Dialog mit dem Gemälde Vermählung der heiligen Katharina. Vervollständigt wird die Sonderpräsentation durch Arbeiten aus früheren Themenkreisen Heindls wie Horizont, Garten der Lüste und Ears and Tears. sowie durch Auftragswerke. Die Sonderpräsentation ist  bis 16. Februar 2025 in der Kunstkammer zu sehen. (Foto: KHM)


 


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