Mailand- Die Ausstellung zeigt eine Auswahl aktueller Werke von Johannes Bosisio, die sich auf Transformations- und Fluiditätsprozessen konzentrieren und jene Zwischenbereiche untersuchen, in denen Mutationen und Hybridisierungen stattnden und in denen mehrdeutige Formen eine eigene Vitalität erlangen, von der kalten Kantigkeit des Stahlblechs zur sanften Sinnlichkeit des Fleisches. Diese Dynamik verstärkt sich in den großformatigen Ölgemälden der Serie Micro, in denen Metallplatten manipuliert, fotograert und dann in eine Bildsprache übersetzt werden.
In den Zeichnungen auf Papier nehmen hingegen organische Formen
mechanische Erscheinungen an und schlagen einen entgegengesetzten Weg ein der auf dieselbe unaufhörliche Verwandlung anspielt, in der Körper, ohne Hierarchien zwischen lebendig und unbelebt, einem ständigen Kreislauf von Schöpfung, Zerstörung und Regeneration unterworfen sind. Alles spielt sich auf der Ebene der Oberäche ab, die nicht nur als Interventionsraum für sorgfältige Überlagerungen von Bildebenen gedacht ist, sondern auch als Verweis auf die Haut als ultimativen Filter zwischen dem Körper und der Außenwelt. Und gerade die Haut des Künstlers erscheint in einem neuen Zyklus von kleinen Öl-Selbstporträts als Maske, die bei Bedarf zerrissen wird, um jene besondere Verletzlichkeit zum Vorschein zu bringen, die in Johannes Bosisios Werken immer wieder auftaucht und diesmal auf seinen eigenen Körper zurückführt. Galleria Doris Ghetta. Dauer bis 4. Jänner 2025.
(Foto: Galleria Doris Ghetta)
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