UNIKATE, PROTOTYPEN, RARITÄTEN Dorotheum-Auktion Design First am 27. März 2019
Design First: nennt sich die Auktion im Dorotheum Wien am 27. März 2019. Sie bietet mit Prototypen, Einzelstücken und Raritäten eine Zeitreise vom Design zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die 1950er Jahre bis hin zu Arbeiten von zeitgenössischen Design-Stars. Die gläserne Tischplatte scheint auf den luftig wirkenden Schleifenformen in Bronze schier zu schweben, dem Gesetz der Schwerkraft zu trotzen. Nastro, ital. Band, hat Universaltalent Giacomo Manzù (geb. 1908, gest. 1991) das für sein Haus entworfene Unikat betitelt, welches nun direkt aus Familienbesitz in die Auktion kommt (Schätzwert € 130.000 – 180.000). Diese speziellen Sinuskurven, die er später für Monumente, Juwelen und Tische verwendete, hat Manzù, wie er selbst sagte, im Zuge einer Skulpturenserie erfunden. Normalerweise sind abstrakte Formen eher unüblich bei dem Bildhauer. Ein Bronze-Ast war etwa Bestandteil eines Tisches, ebenfalls Einzelstück aus Familienbesitz, der im Vorjahr bei der Dorotheum-Auktion Design First 271.400 Euro erzielte. Raffiniert und praktisch kann man die Möbelkreationen eines der renommiertesten französischen Designer der 1950er Jahre nennen: Mathieu Matégot zeigt in dieser Auktion seinen nur zwei Mal ausgeführten „Santiago“-Tisch aus dem Jahr 1954/55. Mit diesem Entwurf lässt Matégot den Archetyp des vierbeinigen Tisches hinter sich, hin zu einem Objekt mit autonomer skulpturaler Formensprache (Schätzwert € 40.000 – 60.000).
Money does not make me happy: Im Jahr 2015 im Museum für angewandte Kunst Wien und 2016 im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt gestaltete der in New York lebende Grafikdesigner Stefan Sagmeister seine „Happy Show“. Der u. a. für seine CD-Coverentwürfe für Lou Reed, die Rolling Stones und Talking Heads berühmte Österreicher begab sich mit dieser Ausstellung – und einem Kinofilm – auf die Suche nach dem Glück. Seine sechsteilige Arbeit MONEY DOES NOT MAKE ME HAPPY, Digiprints auf Aluminium, wird u. a. in der Design-First-Auktion versteigert (€ 12.000 – 20.000). Außerdem: Seine Rauminstallation mit Fahrrad auf einem Aluminium-podest und Neonschrift-Tafeln „Actually Doing The Things I Set Out to Do Increases my Overall Level of Satisfaction“, die beim Treten der Pedale zu leuchten beginnen (€ 40.000 – 70.000). Die Stahldraht-Bank „Sphere“ von Thomas Feichtner, wurde erstmals 2018 im Rahmen der Vienna Design Week im Dorotheum präsentiert. Mithilfe digitaler Produktionsmethoden und modernster Schweißtechnik entstand diese sphärische Fläche. Die Bank steht auf drei ungleichen Beinen, dennoch verteilt sich die Last gleichmäßig auf die feinen Drähte (€ 16.000 – 25.000) – Foto: © Dorotheum
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