RARE HOFFMANN-KLEINODE
Hoffmann, Loos und Prutscher im Fokus: Jugendstil-Auktion am 30. Mai 2018
Zeitloses Genie: Angewandte Kunst at its best mit Universaltalent Josef Hoffmann, Architekt und Designer, Gründer der Wiener Werkstätte: Die Jugendstil-Auktion am 30. Mai 2018 im Dorotheum Wien bietet gleich zwei Raritäten des wohl bedeutendsten Protagonisten des Wiener Jugendstils. Eine goldene Brosche in geometrisch symmetrischer Form mit stilisierter Blume und unterschiedlich gestalteten Blättern mit Perlmutt und Mondsteinen entstand vor dem Jahr 1912. 150.000 bis 300.000 Euro beträgt die Schätzung für dieses außergewöhnliche Einzelstück. Es stammt aus deutschem Privatbesitz und war in den vergangenen neun Jahren im Schmuckmuseum Pforzheim ausgestellt. Ins selbe Jahr datiert eine silberne Bonbontasse mit gestanztem Blumendekor (€ 12.000 – 15.000) Geschwungene Linien dominieren bei Hoffmanns 1903 entworfenen silbernen Anhänger mit Kette, ebenfalls ausgeführt von der Wiener Werkstätte (Schätzwert € 90.000 – 150.000). Insgesamt wurden nur drei Exemplare dieses Anhängers mit Kette produziert.
Maigrün: Im Apartment des berühmten Theater- und Filmregisseurs Max Reinhard stand einst der von Otto Prutscher entworfene Schreibtisch mit Lehnsessel (€ 15.000 – 30.000, € 5.000 – 8.000). Sechs über 20 Zentimeter hohe Weingläser schlagen mit 18.000 bis 30.000 Euro zu Buche, eine von Lötz Witwe ausgeführte Vase in Maigrün mit Braun verlaufend, wird zwischen 12.000 und 15.000 Euro beziffert. Die Vase, Teil einer Serie, wurde auf der großen Kunstschau 1908 in Wien präsentiert, wo der Wiener Werkstätte ein Raum gewidmet war.
Viel Loos: Kein modernes Design ohne Adolf Loos: Die Auktion wartet mit einer formal einem Mineral ähnelnden großen Hängelampe, einer Facettenlampe, Entwurf um 1902/3, auf (€ 15.000 – 25.000). Ein weiterer Loos-Klassiker ist der berühmte Knieschwimmer-Fauteuil (€ 12.000 – 18.000). Mit dem poetischen Titel „Die Nacht des Tages“ versah Alphonse Mucha seinen vierteiligen Paravent, bei den jedes der dekorativen Stoffdesigns wie in feinen Rahmen erscheint (€ 12.000 – 18.000). Naturlandschaften und Irisblüten zieren die Schnitz und Einlegearbeiten einer Etagere von Louis Majorelle, einem 1900 in Frankreich entstandenen Paradebeispiels des floralen Jugendstils (€ 12.000 – 18.000). Floraler und arabesker Dekor zeigt auch die dem Meeresgott Triton gewidmete goldene Vitrine von Curt Stoeving, im Entwurfsjahr 1903 ausgestellt in Dresden (€ 7.000 – 12.000). Weitere internationale Arbeiten des Jugendstils kommen u. a. von Tiffany Studio, Albin Müller, Marcel Bouraine oder Hector Guimard. (Foto: © Dorotheum)
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