Max Pfeiffer Watenpuhl
Italien war von jeher das Maß aller Dinge für den 1896 in Weferling bei Braunschweig geborenen Max Peiffer Watenphul. Nach seiner Promotion als Jurist wird er Schüler am Bauhaus in Weimar und hat bald erste Erfolge als Maler. Mit der Auszeichnung des Rom-Preises 1931, der mit einem neunmonatigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom verbunden war, beginnt seine tiefgründige Verbundenheit mit Italien, die fortwährend anhalten sollte. Die in Italien entstandenen Gemälde stellen mit ihrer sublimen Poesie eine elementare Größe in seinem malerischen Werk dar, woraus Alois Wienerroither und Eberhard Kohlbacher einen markanten Auszug präsentieren. Watenphul schuf seine ersten Bilder zu Beginn der 20er Jahre in Weimar. Das frühe Werk ist in Komposition und Formgebung von archaischer Einfachheit und symbolistischer Rätselhaftigkeit, es reflektiert Tendenzen des Weimarer Bauhaus wie die Faszination der Malweise Henri Rousseaus.Schon damals entfremdet Watenphul das Gesehene seiner äußeren Erscheinung, vernachlässigt Regeln der Perspektive und Proportion und folgt einer eigenen Ordnung, die nur sich selbst verpflichtet ist. Aus den Gemälden spricht eine surreale Poetik, die nobilitierte und triviale Bildwelt gleichermaßen einschließt. Unter dem Einfluss der italienischen Landschaft und des südlichen Lichts erfahrt diese schon sehr charakteristische Disposition ihren emphatischen Wandel. Komposition, Bildausschnitt und Farbgebung werden entschiedener und prägnanter. Das Licht wird von substanzieller Bedeutung. Die menschenleeren Landschaften von Ischia sind von stiller Helligkeit erfüllt. Das Bildgefüge ist fein kalibriert und ausbalanciert, die atmosphärischen Qualitäten sind sensibilisiert, und doch gewinnen die Landschaftsdarstellungen an räumlicher Dimension und bildinterner Dynamik. Ohne die Gegenständlichkeit zu verlassen, entfaltet sich in einer durch Licht und Farbe rhythmisierten Weite ein tiefsinniges Bekenntnis zu dieser idyllischen Natur.
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Den extremen Querformaten dieser Ansichten von Ischia stehen die ungewöhnlich schmalen Hochformate der Venedig-Bilder gegenüber. Während seine Bilder in Deutschland als .,entartete Kunst“ diffamiert wurden, lebte Max Peiffer Watenphul in Venedig. Trotz unzähliger bereits bestehender Venedig Interpretationen (wie etwa von Canaletto, Monet, Renoir oder Turner) findet er zu einer faszinierenden eigenen Formulierung in der viele Jahre überspannenden Werkgruppe. Watenphul malt zwei diametrale Facetten der Stadt, ein Theater der Sinne, das Festspiele im Sommer hält und im Winter in düstere Melancholie abtaucht. Die Architektur Venedigs wird bühnenhaftwie eine Kulisse arrangiert, durch Bildausschnitt in Fragmenten markant gesetzt und pointiert proportioniert. Das Bildgefüge ist gedrängt, der Farbauftrag ist dicht. Die Gegenstände werden zu Kürzeln, die Menschen gleich Staffage zu Strichmännchen reduziert. Wieder gelingt ihm eine subtile Licht-Malerei, einen auratischen Schleier über die Ansichten zu legen und die Farben weich schimmern zu lassen- was er nicht alleine durch Farbauftrag und Pinsel erzielt. Oft nutzt er die Struktur der ungrundierten Leinwand, belässt durch die dünne Farbschicht deren Körnung unbedeckt, sodass ein atmosphärisches Flirren des Gesamten entsteht.
In den harmonischen Landschaftsbildern lassen sich im lichten Himmel fahrige Grafitkritzeleien wahrnehmen, als eine lineare Belebung der leeren Flächen, während Farbspritzer Luft und Himmel materialisieren. In manch dunklen Farbfeldern der venezianischen Palazzi ist die dick aufgetragene Farbschicht verletzt, Kratzer legen die darunterliegende Leinwand frei, doch weniger als ein Akt der Aggression als vielmehr der einer Harmonisierung. Sie rücken das feste Bildgefüge in eine Ungreifbarkeit. Aus heutiger Sicht zeigt sich in diesem Akt des methodischen Überkritzelnsund Zerkratzens nicht nur eine sehr unprätentiöse, sondern auch eine ausgesprochen progressive Haltung. Watenphul haucht damit dem Dargestellten eine Subjektivierung ein. Er beschwört so in seinen Malereien eine Distanzierung und Zeitlosigkeit herauf, zugleich eine Begehrlichkeit und deren Unerreichbarkeit. Es sind verinnerlichte Ansichten, in denen das Sehnsüchtige geweckt wird -als melancholisches oder paradiesisches Gespinst von irritierendem Zauber. [Wienerroither & Kohlbacher, Ausstellungsdauer bis 10. Jänner 2017 – Foto: © Wienerroither & Kohlbacher]
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