MARK ROTHKO
Mark Rothko (1903–1970) gehört zu den bedeutendsten Künstlern des zwanzigsten Jahrhunderts. Zum ersten Mal überhaupt werden nun seine Werke in Österreich gezeigt. Die Ausstellung bietet mit über vierzig seiner Hauptwerke einen Überblick über Rothkos gesamtes Schaffen und beschäftigt sich mit Vorstellungen des Heiligen, Geistigen, Tragischen und Zeitlosen. Kate und Christopher Rothko, die Kinder des Malers, waren von Beginn an in das Projekt eingebunden und haben sich bereit erklärt, eine Reihe bedeutender Werke aus der Familiensammlung für die Ausstellung zu leihen. Die Ausstellung wird im Kunsthistorischen Museum gezeigt, dessen historische Sammlungen fünftausend Jahre menschlichen Schaffens vom Alten Ägypten bis zum Barock nachzeichnen, wodurch sich die einmalige Gelegenheit bietet, sich mit Rothkos tiefem, lebenslangem Interesse für die Kunst der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Von seinen frühen Besuchen des New Yorker Metropolitan Museum während seiner Studienzeit, über seine ersten Begegnungen mit Rembrandt, Vermeer und der klassischen Kunst und Architektur, bis zu seinen Reisen nach Europa, wo er Kirchen, Kapellen und Sammlungen von Altmeistergemälden in Paris, London, Venedig, Arezzo, Siena, Rom, Pompeji und Florenz besichtigte, widmete sich Rothko dem Studium historischer Kunst und Architektur. Die Schau beleuchtet den Einfluss bestimmter Orte auf Rothkos stilistische Entwicklung von Michelangelos Biblioteca Medicea Laurenziana und Fra Angelicos Fresken im Konvent von San Marco in Florenz zu den griechischen Tempeln von Paestum und der Taufkapelle der Basilika Santa Maria Assunta auf Torcello in der Lagune von Venedig. Als Rothko in späteren Jahren mit der Tradition brach, um zu einer radikal neuen Form künstlerischen Ausdrucks zu gelangen, tat er dies auf der Basis eines umfangreichen Wissens und voller Hochachtung für das, was seiner Zeit vorausgegangen war. Mit den Worten des Kritikers John Berger schaute Rothko zurück, „wie dies kein Maler zuvor je getan hatte“. [Kunsthistorisches Museum Wien. Ausstellungsdauer bis 30. Juni 2019 – Foto: © KHM]
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