Gelatin & Liam Gillick – Stinking Dawn

„Was bedeutet es heute, ein Revolutionär zu sein? Was heißt es, sich an die ideelle Basis jener Willenskraft zu erinnern, die die Gesellschaft verändern wollte? Nicht nur das revolutionäre Geschick steht auf dem Spiel, es geht auch um die Agitation aller Frauen und Männer, die die Welt verändert haben!“

Stinking Dawn ist eine Ausstellung, die den Produktionsprozess für einen abendfüllenden Spielfilm von Gelatin und Liam Gillick abbildet. Unter der Regie von Gillick und auf Basis seines Drehbuchs werden Gelatin die Hauptrolle in einem experimentellen Film spielen, der die Grenzen menschlicher Toleranz angesichts von Unterdrückung, politischen Krisen und überbordender Selbsttäuschung auslotet. Sie spielen die Hauptdarsteller – vier privilegierte junge Leute, die in einer Zeit der Krise aufwachsen und verschiedene Stadien der Entwicklung und Selbstreflexion durchlaufen bis zu einem endgültigen Moment der Krise, des Zusammenbruchs, der Verschwörung und der gescheiterten Träume. Während der Drehtage (4. – 13. Juli) wird das gesamte Publikum zu potenziellen Akteur/innen im von Gelatin gestalteten, begeh- und veränderbaren Bühnenbild – einer monumentalen, scheinbar steinernen Bauklotz-Architektur aus Kolonnaden, Amphitheatern, Nachtclub-Interieurs und Gefängniszellen. Permanente Akteure sind allein die vier Mitglieder von Gelatin, die in selbst produzierten Kostümen jene „bedauernswerten jungen Snobs“ spielen, die, wie Gillick erläutert, „versuchen, sich in dem, was man schon jetzt als Post-Linksradikalismus bezeichnen könnte, über Wasser zu halten“. Was sich zunächst anhört wie die Verwirklichung eines sozialistischen Wunschtraums, wird rasch zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit Idealen und Wertvorstellungen, die unter den aktuellen Bedingungen der „postutopischen Situation“ zusehends erodieren – jener sehr realen Ängste, Neidgefühle und Konformismen, die von der „neoliberalen Gegenreformation“ geschürt werden. Das Filmskript rekurriert in Teilen auf das 1998 erschienene Buch Vivre et penser comme des porcs. De l’incitation à l’envie et à l’ennui dans les démocraties-marchés (engl. Ausgabe 2014: To Live and Think Like Pigs – The Incitement of Envy and Boredom in Market Democracies) des französischen Philosophen und Mathematikers Gilles Châtelet. Das „Schwein“ ist hier der neoliberale Egomane, dessen Begierden, Strategien und Projekte allein auf die Steigerung der Produktivität und Profitabilität des eigenen Humankapitals ausgerichtet sind. Stinking Dawn bezieht auch die Lebensgeschichte des Verlegers und aktiven Kommunisten Giangiacomo Feltrinelli mit ein, der einer reichen italienischen Familie entstammte und 1972 unter umstrittenen Umständen ums Leben kam, nachdem er den Staat direkt attackiert hatte. Liam Gillick geht es in seiner künstlerischen Praxis seit den 1990er Jahren darum, jede Art auktorialen Machtgebarens auszuschließen und ihm durch die eigene Praxis etwas qualitativ Neues entgegenzusetzen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die Zusammenarbeit mit anderen Produzent/innen; das, was die Soziologie als Parallelspiel bezeichnet. So ist auch Stinking Dawn das Ergebnis langer Gespräche mit Gelatin, die bereits in den frühen 2000er Jahren begannen. Auch Gelatin haben immer wieder Alternativen zu herkömmlichen Kunstmodellen gesucht und neue Wege der Lebensgestaltung künstlerisch umgesetzt. Sie werden das Drehbuch kontinuierlich um parallele Erzählungen zu dessen Haupttext erweitern. [Kunsthalle Wien, Dauer bis 6. Oktober 2019 – Foto: Kunsthalle Wien]

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