Fashion & Technology an der Kunstuniversität Linz

unnamed (5)Am 26. April 2016 fand die Antrittsvorlesung des Fashion & Technology-Leitungsteams Prof. Ute Ploier und Prof. Christiane Luible-Bär, in der Tabakfabrik Linz statt. Im Mittelpunkt stand das traditionelle System der Mode, welches in einer tiefen Krise steckt. Denn Mode wird immer stärker zum Wegwerfprodukt und unter unmensch-lichen Arbeitsbedingungen hergestellt. Die Produktionszyklen überholen dabei sich selbst und eine immer raschere Entwertung von Konzept und Produkt sind die Folge. Auch eine Zukunftsvision von Mode in Verbindung mit Technologie wirft rasch Fragen nach Privatsphäre, Körperoptimierungen oder Ökologie auf. Aber sie birgt auch die Möglichkeit zur Veränderung. Das Studium Fashion & Technology begreift Technologie als Katalysator für innovative und nachhaltige Designlösungen und alternative ästhetische Konzepte im Zeichen der Toleranz. Die Art wie Mode gedacht, produziert und wahrgenommen wird, ist dabei sich zu verändern und es entsteht Potenzial für einen nachhaltigen Systemumbruch.

Seit dem Wintersemester 2015 bietet die Kunstuniversität Linz das neue Bachelorstudium Fashion & Technology, mit Studienstandort in der Tabakfabrik Linz an. Das Studium ist eine Ausbildung für zeitgenössisches Modedesign mit Schwerpunkt auf Innovation und Technologie. Dabei arbeiten Studierende mit traditionellen, handwerklichen Techniken, genauso wie mit neuen Entwicklungen aus dem High-Tech-Bereich wie 3D-Print, Lasercut oder Digitaldruck. Intelligente Textilien und Wearables sowie soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit im Produktionsprozess sind wichtige Themen des Studienprogramms. Christiane Luible-Bärs Interesse gilt der virtuellen 3D-Simulation von Mode und dem Einfluss digitaler Medien auf Modedesign. Christiane Luible-Bär war schon immer von Kleidung und Technologie fasziniert. Nach dem Abschluss einer Lehre als Damenschneiderin bei einem Theater, studierte sie Mode an der Hochschule Pforzheim und am F.I.T. in New York und schloss ihre Ausbildung mit Auszeichnung ab. Ihr Interesse an Technologie veranlasste sie, als ihre Diplomarbeit im Jahr 2000 eine erste virtuelle Modeschau – [extended body] – zu organisieren. Dieses Projekt zog große Aufmerksamkeit auf sich und wurde mit dem Lucky Strike Junior Design Award ausgezeichnet. Ute Ploier betreibt seit 2003 erfolgreich ihr Label „Ute Ploier“ und zeigt zweimal jährlich ihre Kollektionen bei den Prêt-à-porter Shows in Paris. Das Label Ute Ploier wird nur in ausgewählten Boutiquen in Europa, USA und Asien verkauft. Ute Ploiers Kollektionen wurden bereits mit zahlreichen Preisen, wie dem Prix Homme beim international bekannten Festival des arts de la mode, dem Modepreis der Stadt Wien oder dem Unit-F Preis für internationale Presse ausgezeichnet. 2007 wurde Ute Ploier als Finalistin für den bedeutendsten europäischen Modepreis, den Swiss Textile Award, von einer hochkarätigen internationalen Jury nominiert. (Foto: Kunstuniversität Linz – Foto: ©Jürgen Grünwald)

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