Ab 1905 wagte eine Gruppe junger Künstler in Deutschland den Aufbruch in die Moderne. Ihre kraftvolle, expressive und völlig neue Bildsprache war Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls. Mithilfe von radikal subjektiven Bildformeln und Farben von einzigartiger Intensität legten die »Expressionisten« einen Grundstein für das moderne Verständnis des Künstlers in der Gesellschaft. Die Formverzerrungen, die Überbetonung der Umrisslinien, die radikale Reduktion auf das ¬Wesenhafte und eine höchst eigenwillige Interpretation der Perspektive provozierten das bürgerliche Publikum und rüttelten am althergebrachten Kunstbegriff. In ihrer Sehnsucht nach dem Ursprünglichen schufen die Expressionisten zuweilen regelrechte Feuerwerke der Farbe. Das in der westfälischen Industriestadt Hagen gelegene Osthaus Museum geht zurück auf den deutschen Industriellen Karl Ernst Osthaus (1874–1921) und beherbergte bis 1921 das berühmte Folkwang Museum, ehe die gesamte Sammlung von den Erben des Museumsgründers nach Essen verkauft wurde. In der Folge wurde in Hagen eine neue umfangreiche Sammlung moderner Kunst mit Schwerpunkt Deutscher Expressionismus und zeitgenössische Kunst aufgebaut. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von rund 30 Gemälden und 80 Papierarbeiten aller Hauptvertreter des deutschen Expressionismus, darunter die Brücke-Künstler Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller und Karl Schmidt-Rottluff sowie die Vertreter der Neuen Künstlervereinigung München und des Blauen Reiter Gabriele Münter, Alexej von Jawlensky oder Franz Marc. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl expressionistischer Werke aus dem Bestand des Leopold Museum und der Privatsammlung Leopold. [Leopold Museum, Ausstellungsdauer von 9. Oktober 2015 bis 11. Jänner 2016, Foto © Leopold Museum]
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