Ernst Herbeck – „Eine leise sprache ist mir lieber“

UnbenanntErstmals widmet das Museum Gugging Ernst Herbeck (1920–1991), dem gewitzten, wort-gewandten und doch so stillen Dichter unter den Gugginger Künstlern, eine eigene Ausstellung. Im Zentrum der Schau steht die unverwechselbare poetische Stimme Ernst Herbecks. Die verschiedenen Kapitel seiner Lebens- und Autorgeschichte werden anhand teils noch nie gezeigter Originaldokumente, Bilder, Film- und Tonaufnahmen aufgeschlagen. Erstmals ist auch eine größere Anzahl von Zeichnungen von Ernst Herbeck zu sehen, die in naher Verwandtschaft zu seinem dichterischen Werk stehen. Architektur und Gestaltung der Schau spiegeln Herbecks Themenwelt und seine poetischen Verfahren wider. Die Ausstellung ernst herbeck.! eine leise sprache ist mir lieber gibt einen Einblick in die
beeindruckende Vielfalt dieses auf Umwegen und ohne literarisches Netz entstandenen Werks des Gugginger Künstlers. Im Zentrum steht dabei die poetische Stimme Ernst Herbecks. Von ausgewählten Text-Zitaten moderiert und begleitet von Bildern, Film- und Ton-Dokumenten und Erinnerungsstücken werden verschiedene Kapitel seiner Lebens- und Autorgeschichte aufgeschlagen: Kindheit, Krieg, die Jahrzehnte lange Erfahrung als „Ausw rtiger“ in der Psychiatrie, die außergewöhnlichen Umstände seiner Autorschaft mit Leo Navratil als Gegenüber und Förderer, sowie die vielen Resonanzen auf seine Bücher und Texte. Auch Herbecks tiefe Verbundenheit mit der „Thierenschaft“ und der Natur wird thematisiert, sein genauer und empathischer Blick für kleinste und alltägliche Dinge, sowie seine lakonischen Betrachtungen über Leben und Tod, über die Zeit, das Warten oder „Das Lieben“. Aus Herbecks letztem, im Haus der Künstler in Gugging verbrachten Lebens-jahrzehnt stammen seine Foto-Alben mit zum Teil von ihm selbst gemachten Aufnahmen: Sie zeigen die Landschaft vor dem Fenster, Mitbewohner wie Oswald Tschirtner, August Walla und Johann Hauser, gemeinsame Ausflüge und Geselligkeiten, oder die Kaffeejausen mit Besuchern, bei denen Herbeck manchmal aus seinen Büchern vorgelesen hat. Neben Original-Autographen, seltenen Tonaufnahmen von Herbecks Lesungen, Fotos, Büchern und Dokumenten zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte wird erstmals auch eine größere Auswahl von Zeichnungen Ernst Herbecks zu sehen sein, die vielfältige Bezüge zu seinem poetischen Werk eröffnen. Darunter sind auch sehr frühe Arbeiten, die noch aus der Zeit vor Herbecks poetischer Produktion stammen, als der Autor wie viele andere Patienten vom Psychiater Leo Navratil regelmäßig zu „Test-Zeichnungen“ angehalten wurde. [Museum Gugging. Ausstellungsdauer: 22. Oktober bis 22. Mai 2016, Foto: Museum Gugging]

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