Design-Zeitreisen: Design-Auktion im Dorotheum

Ob rare Einzelstücke, Prototypen oder formschöne Möbel und Objekte des 20. Jahrhunderts bis heute – bei der Design-Auktion des Dorotheum am 2. November kommen Fans auf ihre Rechnung. Die Auktion führt auch zurück zu den Wurzeln des modernen Designs, Anfang 1900. In die Moderne verweist etwa Adolf Loos Tisch und Stühle aus dem Café Museum oder seine Dodekaeder-Lampe (€ 15.000 – 20.000, € 20.000 – 25.000). Dass Lampen jener Zeit nichts an Aktualität einbüßen, demonstrieren etwa Entwürfe von Ettore Sottsass mit seiner Serie „Vienna“ (€ 5.000 – 7.000). Möbel, die wie ein Architekturdetail aussehen, das könnten die beiden für ein Haus in Brünn entworfenen und 1914 bei der Werkbundausstellung präsentierten Armlehnsessel von Otto Prutscher sein (je € 38.000- 70.000). Überzeugend auch zwei Fauteuils und eine seltene Tischlampe, die Adolf Loos einst in seine Interieurs integrierte (€ 22.000 – 34.000, € 40.000 – 50.000). Prominent vertreten sind Möbel der 20er und 30er Jahre aus Österreich und Deutschland, den Jahren vor der Diaspora von Künstlern und Intellektuellen. Arbeiten von Oskar Wlach, Oskar Strnad, Marcel Kammerer, Josef Frank, Margarethe Schütte-Lihotzky oder vom Deutschen Bruno Paul zeugen von großer Qualität. Von Oswald Haertl wird, wir befinden uns nun in den 1950er-Jahren, neben einem großen Luster auch eine imposante Hausbar, eine detailverliebte Einzelanfertigung, angeboten (€20.000 – 30.000). Das einst in den 50ern exotische Medium Fernsehen verbindet „Kuba Komet“ mit Space Age Fantasien: Exakt 60 Jahre ist es her, dass dieses Kombinations-Tonmöbel vom Deutschen Gerhard Kubetschek entworfen und mit modernster Technik ausgestattet wurde.

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Ein schmucker Dinosaurier des vorigen Jahrtausends angesichts des Internet-Zeitalters. Der Toast Hawaii schmeckt davor auch heute noch (€ 10.000 – 15.000). Sehr zeitgemäß-digital mutet eine mit 7.000 bis 10.000 Euro bewertete kinetische Leuchte von Gaetano Pesce von 1963 an, zeitlos „bio“ sind die beliebten Messinglampen mit stilisierten Pflanzenblättern von Tommaso Barbi (z. B. Stehlampe € 8.500 – 14.000). Skandinavisches Design ist u. a. mit zwei Möbeln mit Säbelbeinen vom dänischen Design-Gottseibeiuns Hans J. Wegner mit in der Auktion (je € 3.000 – 5.000). Französische Spitzen-designer dürfen ebenfalls nicht fehlen. Von Serge Mouille gibt es Tischlampen, von Jean Prouvé einen kleinen Tisch, von Charlotte Perriand ein „Cansado-Sideboard“, state of the art (€ 5.500 – 8.000, € 3.000 – 5.000, € 7.500 – 12.000). Zaha Hadids Entwürfe sind aus keiner Design-Auktion wegzudenken. Neben einem rasanten Woosh-Sofa wird diesmal eine außergewöhnliche Arbeit der berühmten Architektin angeboten, ein ca. zweieinhalb Meter langes Glasformteil von der 2007 neu errichteten „Hungerburg“-Bahn in Innsbruck. Zaha Hadid ließ sich nach eigenen Aussagen von den Eis-, Gletscher- und Schneelandschaften der Region inspirieren (€ 20.000 – 30.000). Kunst und Design verbinden zwei österreichische Einzelstücke – ein von Oswald Oberhuber 1987 konzipierter Schrank, Schätzwert 10.000 bis 16.000 Euro, sowie die mit 7.000 – 10.000 Euro taxierte Hans Hollein Stehlampe für die Zentralsparkasse. Entworfen 1990, als man noch an Banken glaubte. An Design darf man zum Glück immer noch glauben. (Foto: Dorotheum)

 

 

 

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