DESIGN FIRST

Manzù, Acconci, Arad, Hadid: Große Namen bei der Dorotheum-Auktion „Design First“ am 15. März 2018

Herausragende Stücke der Design-Geschichte bietet die Dorotheum-Auktion am 15. März 2018. Eines der Highlights ist zweifellos der vom großen italienischen Bildhauer Giacomo Manzù 1963 für sein Wohnhaus in Bergamo entworfener Tisch. Er befand sich bis dato immer in Privatbesitz. Die Kristallglasplatte des Tisches wird von einem Gestell in Form eines ausladenden Astes getragen. Dessen Material besteht aus einer von Manzù entwickelten Legierung aus Bronze, Silber und Gold und verleiht der Oberfläche einen schimmernden goldenen Ton. Diese Legierung verwendete der Künstler unter anderem auch bei der Porta della Morte am Petersdom in Rom oder dem Porträt Papst Johannes‘ XXIII. 220.000 bis 280.000 Euro beträgt die Schätzung für dieses Einzelstück. Eine vergleichbare zeitgenössische Interpretation einer Tisch-Skulptur stammt von David Adjaye, derzeit einer der wegweisenden Architekten der Gegenwart. Sein „Bronze Sniper“-Esstisch ist aus einem Stück gegossen, mit drei weit ausladenden Füßen. Das von Sawaya & Moroni ausgeführte Möbel ist die Nummer 1 der limitierten Edition von 10 (€ 190.000 – 250.000). Von Vito Acconci, dem im Vorjahr verstorbenen US-amerikanischen Architekten und Installationskünstler, wird eine aus Hochtisch und drei Hochstühlen bestehende Sitzgruppe angeboten. Der Künstler entwarf für Graz im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahres 2003 ein spektakuläres Objekt: Die „Murinsel“, eine schwimmende Plattform im Fluss Mur. Sie wurde zu einem modernen Wahrzeichen der Stadt. Für das Interieur der Murinsel zeichnete Acconci ebenso verantwortlich. Eine Edelstahl Sitzgruppe aus dem Insel-Café „Vito“, formal mit der Fließbewegung von Wasser korrespondierend, soll nun – mit einen Schätzwert 15.000 bis 25.000 Euro – neue Be-Sitzer finden.

Die Nummer Eins: Zaha Hadid ist mit mehreren Arbeiten vertreten: darunter mit einem seltenen Tee- und Kaffeeservice aus 1997 aus Sterling-Silber mit 22 Karat-Vergoldung (Nr. 1 von 10, Schätzwert € 140.000 – 180.000) oder mit einem „Tippy“ Sitzobjekt mit metallisé-Finish. Das 2011 entworfene Möbel ist der Vorstudien-Prototyp Nr. 1, ein Unikat in Herstellungsprozess und Material (€ 150.000 – 180.000). Hadids „Snow Drift“ Sitzobjekt aus 2006, auf dessen fließender Gestalt man unterschiedlichste Sitzposition-en einnehmen kann, ist die Nummer 1 der limitierten Edition von 24 (€ 30.000 – 40.000). Design-Ikone Ron Arad: Ron Arads 1994 entworfener „Box in Four Movements“-Sessel aus hochglanzpolier-tem Aluminium in einer Ausführung von Ron Arad Associates 2007 ist mit 85.000 bis 110.000 Euro bewertet. Seine „I.P.C.O.-Smartie-Hängelampe“ aus 2001, für The Gallery Mourmans Maastricht aus der limitierten Auflage von 50 Exemplaren, projiziert durch viele kleine Löcher ein „wall paper“-Lichtmuster auf die Umgebung (€ 20.000 – 28.000). In die Frühzeit des modernen Design führt ein Objekt von Dagobert Peche.

In die 1920er Jahre zurück geht ein Entwurf seines seltenen großen Wandspiegels für die Wiener Werkstätte (1922, € 130.000 – 180.000). Zeitlose Modernität spiegelt sich in einem Paar Vitrinen von Emile Jacques Ruhlmann (1925/27, € 110.000 – 150.000). Schmuck, Kunst, Skulptur in einem Stück vereint: Ein 18karätiges, goldenes Collier mit Quarz und Turmalin, 1967 entworfen vom italienischen Universalkünstlers Ettore Sottsass, führt in ultramoderne Swinging Sixties (Schätzwert € 26.000 – 35.000). Das auf der Kreisform basierende Collier ist die Nr. 6 von 10 limitierten Exemplaren. Ausgeführt wurde es vom Mailänder Goldschmied Gian Carlo Montebello, der auch Designs von Lucio Fontana, Piero Dorazio und Sonja Delaunay realisierte. (Foto: Dorotheum)

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