Der „Weitblick“ am Wiener Donaukanal

Zum zehnten Mal verwandelt sich der Wiener Ringturm über die Sommermonate in einen künstlerischen Blickfang: Der serbische Künstler Mihael Milunović setzt mit seinem überdimensionalen Kunstwerk ein Bergmassiv ins Wiener Stadtzentrum.

Auf Initiative des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, Hauptaktionär der Vienna Insurance Group (VIG), wird auch 2017 der Wiener Ringturm zum Symbolträger eines grenzüberschreitenden Kulturaustauschs. Das Kunstwerk „Weitblick“ von Mihael Milunović steht für einen kulturellen Dialog zwischen Österreich und Serbien. Gleichzeitig wird damit die Bedeutung der südosteuropäischen Republik für den Konzern Vienna Insurance Group unterstrichen, die Wiener Städtische osiguranje a.d.o. Beograd, Vienna Insurance Group hat sich zu einem der führenden Versicherungsunternehmen des Landes entwickelt. „Wir freuen uns, dass der serbische Künstler Mihael Milunović die zehnte Ringturmverhüllung umsetzt. Ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen, ist Ausdruck unserer Wertschätzung gegenüber seiner künstlerischen Arbeit und der engen Verbundenheit zu unserem Partnerland Serbien“, betont Dr. Günter Geyer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins. In der zehnten Auflage der Ringturmverhüllung finden sich die Betrachterinnen und Betrachter vor einem mächtigen Bergmassiv wieder. Mihael Milunovićs Werk kann sehr vielfältig gelesen werden und spricht zugleich eine universelle Sprache. Ein blauer Berg beherrscht das Bildmotiv. Auf ihm bemüht sich ein roter Zug, den steilen Weg zur Spitze zu erklimmen. Die zahlreichen Blautöne im Gemälde lassen das Bild mit dem Himmel über der Stadt verschmelzen. Während die Spitze des Ringturms von den Wienerinnen und Wienern als Wetterinformation geschätzt wird, bleibt die Bedeutung des Masts auf der Bergspitze von Milunovićs Berg zunächst verborgen.

Im Gegensatz zur Wetterleuchte des Ringturms ist das Signal, das sich von der Antenne der Bergspitze über den blauen Äther verteilt, verschlüsselt. „In meinem Bild ‚Weitblick‘ geht es mir um das Individuum und sein Verhältnis zur Gruppe, getrieben von seinem Streben nach Transzendenz. Der rote Zug, der den blauen Berg hinauffährt, ist eine Allegorie auf Zusammenhalt und Durchhaltevermögen – Eigenschaften, die sich beim Erklimmen eines steilen Berges als hilfreich erweisen. Die Standseilbahn ist sozusagen das Vehikel zur Selbsterkenntnis. Wichtig ist mir die Antenne auf der Spitze des Berges – sie soll die Bereitschaft versinnbildlichen, positive Energie mit anderen zu teilen“, hält Mihael Milunović über die Ringturmverhüllung 2017 fest. Für den Künstler, der selten direkte Anspielungen auf die Realität macht, ist der Berg ein Sehnsuchtsmotiv und fungiert als Projektionsfläche für individuelle Ziele und Prinzipien, die wir im Leben verfolgen.

Der Künstler: Der 1967 geborene Belgrader Mihael Milunović stammt aus einer Künstler-familie. Die Kindheitserfahrungen im Atelier der Eltern und sein frühes Interesse an Geografie und Maschinenbau sowie an der Malerei von Größen wie Tizian oder De Chirico hinterließen auch in seinem Werk „Weitblick“ Spuren. Milunović studierte an der Belgrader Fakultät für bildende Kunst und anschließend an der École Nationale Supérieur des Beaux-Arts in Paris. Seine Arbeiten sind multidisziplinär und umfassen eine große Bandbreite an unterschied-lichen Ausdrucksweisen – von Malerei, Zeichnung und Fotografie bis hin zu Skulpturen und Installationen. Milunović löst Alltagsgegenstände, Symbole und Situationen aus ihrem ursprünglichen Kontext und sorgt so für Erstaunen und Neugierde. In seinen ausdrucks-starken Werken verhandelt er fundamentale Themen wie Gewalt, Unterdrückung und Manipulation.

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