Bank Austria Kunstpreis 2014 – Jubiläum für Österreichs höchst dotierten Kunstpreis.

12_preistraegerDer mit insgesamt 218.000 Euro dotierte Bank Austria Kunstpreis wurde heuer zum fünften Mal verliehen und wird für die komm-enden Jahre modernisiert. Hochkarätige Jury bestätigt herausragende Qualität der Einreichungen. Preisträger sind „More OHR Less“, „Vienna Independent Shorts“, „Das Kinderbuch-haus im Schneiderhäusl“, „Wächter über Oberwart“, „St. Florianer Brucknertage“ und „Unit Architektur“. Hedwig Kainberger wird in der Kategorie „Kulturjournalismus“ ausgezeichnet

30_saengerknabenHeuer feiert der Bank Austria Kunstpreis mit dem fünfjährigen Bestehen sein erstes Jubiläum, er ist damit zum fixen Bestandteil in der heimischen Kulturland-schaft geworden. Über 1.500 Projekte wurden seit seiner Gründung im Jahr 2009 für den mit 218.000 Euro höchst dotierten österreichischen Kunst-preis eingereicht. Der Preis wird in den Kategorien „International“, „Regional“, „Kulturvermittlung“ und „Kulturjournalismus“ verliehen, womit vier relevante Säulen des heimischen Kulturschaffens abgedeckt sind. Besonders erfreut zeigt sich Cernko über die durchgehend hohe Qualität der eingereichten Projekte: „Zahlreiche Projekte konnten durch die Vernetzung von Wissenschaft und Sozialem überzeugen: Sie sind ein Beweis für die übergreifende und verbindende Rolle kulturellen Engagements.“  Erstmals wurden in den drei Hauptkategorien „International“, „Regional“ und „Kulturvermittlung“ jeweils zwei Sieger gekürt. Das Preisgeld in den Kategorien beträgt jeweils 70.000 Euro und wird zu gleichen Teilen von je 35.000 Euro an beide Preisträger vergeben. Die Entscheidung der Jury zeugt von der hohen Qualität der Einreichungen und von der Attraktivität des heimischen Kulturangebots.

Ausgezeichnet werden:

  • die beste regionale Kulturinitiative (70.000 Euro Preisgeld)
  • die besten Projekte zur Kunstvermittlung an neue Zielgruppen (70.000 Euro Preisgeld)
  • die besten Kulturprojekte mit internationalem Bezug (70.000 Euro Preisgeld)
  • herausragende Arbeit im Bereich Kulturjournalismus (8.000 Euro Preisgeld)

Hochkarätig besetzte, interdisziplinäre Jury wählte sieben Gewinner
In einem mehrstufigen Bewertungsverfahren wurden die Projekte von einer hochkarätig besetzten Jury bewertet. Dieser gehörten Thomas Angyan (Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien), Ingried Brugger (Direktorin Bank Austria Kunstforum Wien), Andrea Ecker (Leiterin der Kunstsektion im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur), Herbert Föttinger (Direktor Theater in der Josefstadt), Walter Leiss (Generalsekretär Österreichischer Gemeindebund),Johanna Rachinger (Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek), Klaus Albrecht Schröder (Direktor Albertina), Thomas Weninger (Generalsekretär Österreichischer Städtebund),Willibald Cernko (Vorstandsvorsitzender Bank Austria) und Anton Kolarik (Head of Identity & Communications Bank Austria) an.

Die Preisträger 2014

Die Preisträger 2014
Preisträger in der Kategorie „International“

More OHR Less“ ist ein Forum für die Vermittlung von Ideen und Visionen im Rahmen wissenschaftlicher Beiträge, das ein bildungsbewusstes, junges Publikum mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten während der Sommermonate anspricht. Der Schwerpunkt liegt auf Kunstdarbietungen aus den Bereichen Musik, Wortkunst und Darstellender Kunst.

Das Festival „Vienna Independent Shorts“ widmet sich seit 2004 der Präsentation des internationalen Kurzfilmschaffens in Österreich sowie heimischen Produktionen im Ausland. Jährlich werden Ende Mai in Wien Kurzfilme mit einer Länge bis zu 30 Minuten in Wettbewerbsprogrammen, Retrospektiven und Spezialprogrammen präsentiert. Mit zehn internationalen Partnerfestivals leistet die österreichische Initiative einen wertvollen Beitrag zum internationalen Austausch und zur Etablierung österreichischer Filmkunst auf weltweiten Festivals. Im Rahmen einer Kooperation im Frühjahr 2014 mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurden österreichische Kurzfilme einem breiten Publikum online kostenlos zugänglich gemacht.

Preisträger in der Kategorie „Regional“
Das „Kinderbuchhaus im Schneiderhäusl“ versteht sich als Raum für künstlerische Nachwuchsförderung, Platz für Literaturvermittlung und Nährboden für Kultur. Abseits kultureller Ballungsräume wird im Mostviertel ein stetig wachsendes Programm geboten, das Kindern und Erwachsenen den Weg zum Medium Buch ebnet. Kinder können in über 2.000 ausgewählten Büchern schmökern. Ausstellungen begleiten das literarische Angebot und laden die jungen Leseratten dazu ein, sich selbst künstlerisch zu betätigen. In den Herbst- und Wintermonaten findet die Lesereihe „Der Ohrensessel – Vorlesen für Kinder“ statt. Gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung VivaVostok wird das multinationale Projekt „Labor:Grenzgänger“ realisiert, bei dem sich Kinder aus der Region mit Teilnehmern aus Tschechien und der Slowakei austauschen können. Schulklassen werden ganzjährig unterschiedliche Workshops angeboten, die ebenfalls der Literaturvermittlung dienen. Weitere Informationen auf http://www.kinderbuchhaus.at.

14jpg_7612 (1)Das Ausstellungsprojekt „Wächter von Oberwart“ erzählt von den Menschen und der Geschichte der Stadt. Die sechs Friedhöfe und drei Totengedenk-stätten fun-gieren dabei als kosmopolitische Erzähl-ung der Provinz. Mit dem Projektnamen wird auch Bezug auf das Wappen der Stadt genommen, das einen bewaffneten Krieger in Uniform zeigt. Anhand unterschiedlicher Biografien von Menschen, die auf den Friedhöfen begraben sind, sowie wissenschaftlicher Abrisse zur Vergangenheit und Gegenwart der Oberwarter Glaubensgemeinschaften wird das wechselhafte Geschick einer äußerst heterogen zusammengesetzten Glaubensgemeinschaft aufgerollt. Die Rückbesinnung auf das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Ethnien und Religionen gewinnt vor dem Hintergrund der rassistisch motivierten Anschläge eine besondere Bedeutung. Kunstwerke, die im In- und Ausland explizit für die Ausstellung erarbeitet wurden, runden das Angebot einer Grenzerfahrung ab, die über die historische Beschreibung hinausgeht.

Preisträger in der Kategorie „Kulturvermittlung“
Seit 1997 werden die „St. Florianer Brucknertage“ inmitten seiner geistigen Heimat und letzten Ruhestätte veranstaltet, wobei jedes Jahr nur eine Symphonie im Mittelpunkt steht, die in mehreren Aufführungsvarianten dargebracht wird. Die Orgelimprovisation spürt Bruckner als Organist und Improvisator nach, während das Spielen seiner Symphonie auf zwei Klavieren eine zu seiner Zeit gängige Kunstform war. Jazzversionen von Brucknerwerken spannen den musikalischen Bogen in die Gegenwart. Das kammermusikalische Rendezvous mit Bruckners Weggefährten rundet das Programm ab, dessen Höhepunkt das Symphoniekonzert darstellt. Seinem Ansatz, der Jugend Möglichkeiten zu geben, Musik zu erfahren und sich in ihr auszudrücken, folgen auch die „St. Florianer Brucknertage“. Die Eröffnung des einwöchigen Festivals wird von Jugendlichen gestaltet, die gemeinsam mit Dirigenten die jeweilige Symphonie erarbeiten. Die Initiative möchte Bruckner aus dem „sterilen Ghetto“ musealer Klassik-Pflege entreißen und seine Musik von den vielfältigen Klischees historischer, religiöser, scholastischer und politischer Vereinnahmung befreien.

Als Kernprojekt des Vorarlberger Architektur Instituts wird mit „architekturJETZT“ Kultur an junge Menschen vermittelt und seit 2008 kontinuierlich weiterentwickelt. Die Plattform „Unit Architektur“ auf http://www.unitarchitektur.at ist ein lernendes System, das als offene Plattform zur Verfügung steht und Baukultur als fächerübergreifendes Thema an Schulen vermittelt. Künftigen Generationen soll das Wissen vermittelt werden, um Siedlungsräume kompetent und engagiert zu entwickeln. Die von Pädagogen und Architekten entwickelte Workshop-Einheit „UNIT“ ist ein Selbstbildungsregal für den Unterricht und wird von „MAGAZIN“ ergänzt, einer bunten Sammlung aus Ergebnissen mit Fotos, Videos, Reportagen, Aufsätzen, Interviews und Biografien. Facebook ist als Social Media-Kanal in die Interaktion mit Schulen und Interessierten integriert und ein Blog steht allen offen, die sich thematisch mit Architektur befassen möchten.

„Watchdog mit Wirtschafts-Know-how“ als Preisträgerin in der Kategorie „Kulturjournalismus“
Die Jury zu Hedwig Kainbergers Auszeichnung: „Hedwig Kainberger verfügt nicht nur über die exzellenten Kenntnisse, Vermittlungsansätze und journalistischen Fähigkeiten, die eine herausragende Kunstkritikerin und Kulturjournalistin in einer klassischen Definition ausmachen, sie beweist sich überdies in ihrer wichtigen Rolle als Watchdog der wirtschaftlichen und politischen Vorgänge im Zusammenhang mit öffentlichen Kulturbetrieben. Ob Salzburger Festspiele oder Österreichische Bundestheater, Kainberger hat auch im vergangenen Jahr bewiesen, dass in der Kulturberichterstattung, nicht immer nur Kritik an einzelnen Personen angebracht ist, sondern vor allem an Strukturen und an Vorgängen, die mit einer modernen Good Governance auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene nur schwer in Einklang zu bringen ist.“

16_scheitz_cernko„Kultur leistet einen wesentlichen Beitrag für ein besseres Miteinander. Die Bank Austria ist stolz, den höchst dotierten Kunstpreis Österreichs bereits zum fünften Mal zu überreichen und damit herausragende Projekte auszuzeichnen“, erklärt Bank Austria Vorstands-vorsitzender Willibald Cernko im Theater in der Josefstadt. „Wir sind von der gesellschaftlichen Notwendigkeit einer lebendigen und vielfältigen Kulturlandschaft überzeugt. Die Qualität der diesjährigen Einreichungen ist eine Leistungsschau engagierter Projekte, die Menschen für Kultur begeistern und wichtige Denkanstöße liefern.“  (Foto: BANK AUSTRIA)

E-PAPER ANMELDEN-2

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