Ähnlich wie die Bewegung der Arte Povera versteht es Patrick Baumüller, auf Alltags-gegenstände ein neues Licht zu werfen und mit ihnen auch politische Themen zu verbinden. Getragen vom experimentellen Forschungsgedanken entstehen Konzepte und Projekte, die über den traditionellen Kunstbegriff hinausgehen. Um Antworten auf soziokulturelle und gesellschaftliche Fragestellungen in der gegenwärtig beschleunigten Lebensweise der Menschen zu erhalten, wird versucht, an den Grenzen von Kunst und Kommerz Impulse zu setzen. Zur nach wie vor aktuellen Genderdiskussion geben die Arbeiten Hampelmuse und Tarzan Rebonded einen Anreiz zur Auseinandersetzung mit dem „heiklen“ Thema. Der spielerische Umgang mit kunstimmanenten Allgemeinplätzen und die Verschränkung von beliebten Tautologien bilden für Baumüller die Basis der Werkentwicklung. Mit den Wursthaberern springt die künstlerische „Intervention“ ohne lange Umschweife auf den Zug der Serienproduktion mit kapitalorientierer Veräußerung auf.

Aber auch weniger marktschreierische Eingriffe wie beim Projekt Bogey-Woogie, bei dem die architektonische Stützfunktion einer Säule nur mehr konterkarierend auf ein wackliges Inneres und buntes Äußeres formal reduziert wird, sind Arbeitsansätze, die Patrick Baumüller interessieren. Diese „pikante“ Säule stellt sich frech zu den bestehenden Raumsäulen,unterscheidet sich jedoch grundlegend:Mit keinerlei wirklicher Stützfunktion ausgestattet, präsentiert sich dieser architektonische Eingriff eher von seiner „schönen“ Seite und bricht mit der strengen Struktur des Galerieraumes.Die Verwendung des bunten PU-Schaumes zur Verklebung der Styroporplatten untereinander, verleiht der Skulptur ihre leichtfüßige Verspieltheit. [Foto © Galerie Michaela Stock -Dauer: 15.Jänner bis. 5. März 2016]

 

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Leser Weltweit (Quelle: ISSUU.COM)

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