Shaul Knaz „entwurf für einen traum …“

pTDWr8mRh6Ej2AovxpDkJKN_uq1_Vl6GYVAAiQ4RoKEWenn man mich fragt: ‚Wo sind all die Menschen in deinen Arbeiten – die rennen, kämpfen, lieben, träumen, stürzen und wieder aufstehen – wo wollen die hin?’, dann versuche ich zu erklären, dass ich einer dieser Menschen bin, dass ich über Menschen reden und nichts sagen will.“ (Shaul Knaz)

Seine Werke bezeichnet Knaz als sozialkritisch und nicht als politische Statements. Er beobachtet Situationen in seinem Land, dem Kibbuz und beschäftigt sich mit den Wünschen und dem Streben der Menschen nach Freiheit, Liebe, Freude und Frieden. Wie kann der Mensch Teil einer Gruppe sein, und doch seine Identität bewahren? Wie kann er sich verbunden und wohl fühlen anstatt sich in kurzweilige Vergnügungen zu flüchten? Schon mit lRBuwO2f4HDtyorr1DBqbXgP8dixigCEa9ZSidFRYxMprähistorischen Höhlenmalereien, Keil-schrift und später den Hieroglyphen wurden Geschichten erzählt und Ge-schichte geschrieben. Shaul Knaz erzählt seine Geschichte, geprägt durch sein Leben im Kibbuz auf seine einzigartige Weise. Die Hauptfiguren in den Werken sind Mann und Frau, die das menschliche Bedürfnis nach Gemeinsamkeit in einer komp-lizierten modernen Welt repräsentieren, aber auch die Schwierigkeit, diese Verbindung zu bewahren. Der Mann hat immer wieder ein Gewehr bei sich; die Frau wird oftmals schwanger dargestellt oder mit einem Kind an der Hand. Zu sehen sind auch Häuser, Bäume, Blumen, Autos, Kinder, die spielen oder Ballons halten, Dinge des alltäglichen Lebens und Panzer, die auf den Werken zu schweben scheinen, sich oftmals wiederholen und das abbilden, was Shaul Knaz umgibt. Bedeutungsvoll arrangiert er die einzelnen Sujets, die auf den ersten Blick froh und leicht zu sein scheinen, so, dass über das Gefühl des Betrachters das Thema der jeweiligen Arbeit erfasst werden kann. Immer wieder kommen 3y1ls-VV5r8WRSh0Muy0D75rs5-0kd66Y-8FV0yeFuoauch einzelne Worte oder Sätze in seinen Werken vor, welche – gekonnt platziert – die beabsichtigte Aussage des Werks unterstreichen. Shaul Knaz verwendet jede Art von Material als Träger seiner Werke. So entstehen sie in unterschiedlichsten Größen auf PVC, Sperrholz, Papier und Leinwand. Er verwendet Mischtechniken und schafft durch pastöses Auftragen von Öl- und Acrylfarben gemeinsam mit diversen Klebstoffen, die er wiederum mit Materialien vermengt, die sein professionelles Geheimnis sind, Werke, die beinahe dreidimensional wirken. Das Wiederholen der Sujets, aber auch die klare, einfache Formensprache erinnert an die Welt der Graffiti, der Street Art und ähnelt dem Stil von Keith Haring, der seine Street Art auf verschiedenste Medien übertragen hat und dessen Markenzeichen anonyme, stark schwarz umrandete Figuren sind. Die Vermischung einer scheinbar urbanen Formensprache mit dem Wertesystem des Kibbuz ist das Private, Persönliche und absolut Individuelle in Shaul Knaz` Kunst. Die galerie gugging zeigt erstmals Werke des Autodidakten in Österreich, welcher bis jetzt vornehmlich in Israel ausgestellt wurde. Es werden Werke gezeigt, welche in den letzten 15 Jahren entstanden sind. Ausstellungsdauer: 26. November 2015 bis 18. Februar 2016 (Foto: Galerie Gugging – Courtesy Shaul Knaz)

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