WORLD PRESS PHOTO 2019
Im April wurden in Amsterdam die Gewinner des diesjährigen World Press Photo Wettbewerbs bekanntgegeben. Zum World Press Photo des Jahres kürte die Jury ein Bild des US-amerikanischen Fotografen John Moore, das zu einem Symbol für die restriktive Einwanderungs-politik der USA unter Präsident Trump geworden war. Die Aufnahme zeigt die weinende, knapp zweijährige Yanela Sanchez in Texas, nahe der Grenze zu Mexiko, während ihre Mutter von einem Beamten der Grenzpolizei durchsucht wird. Das aus Honduras stammende Mädchen und ihre Mutter hatten sich im April 2018 im Süden Mexikos einem Flüchtlingszug Richtung USA angeschlossen und waren im Juni beim Versuch den Grenzfluss Rio Grande mit anderen Familien zu überqueren, von einer US-Patrouille festgenommen worden. Am 6. April 2018 hatte US-Generalstaatsanwalt Jeff Sessions eine Null-Toleranz Zuwanderungspolitik ausgerufen und angekündigt, dass jeder, der beim Versuch die Grenze illegal zu übertreten aufgegriffen werde, mit einem Strafverfahren zu rechnen habe. Bald danach häuften sich in den Medien Berichte, dass bei Festnahmen an der US-Grenze Kinder von ihren Eltern getrennt würden. Yanelas Vater, der in Honduras geblieben war, stellte nachträglich klar, dass dies bei Yanela und ihrer Mutter Sandra nicht der Fall gewesen sei. Der öffentliche Aufschrei – an dem das Foto von John Moore nicht unbeteiligt war – führte nichtsdestotrotz dazu, dass Präsident Trump der Praxis am 20. Juni ein Ende bereitete. Ab 13. September gastiert die Ausstellung der weltbesten Pressefotografien wieder im Westlicht – bereits zum achtzehnten Mal in Folge. (Foto: © Fotomuseum Westlicht)
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