EIN WEITES FELD
Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst stehen im Mittelpunkt der Auktionen vom 27. bis zum 29. November 2018 im Dorotheum. Ausgerufen werden mehr als 500 Werke. Sie spiegeln die enorme Bandbreite der internationalen wie österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts.
Besonders im Bereich der Nachkriegs-Avantgarde konnte sich das Dorotheum in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf erwerben. Werke sämtlicher Spitzenkünstler wechselten hier ihre Besitzer. Stark vertreten sind auch diesmal die avantgardistischen Strömungen Italiens und Deutschlands. Ein frühes bedeutendes Bild von Carla Accardi, das schwarz-weiße Großformat „Integrazione ovale“ (1958, € 160.000 – 240.000), findet sich in der Auktion ebenso wie Werke von Piero Dorazio und Giulio Turcato. Alle drei Künstler waren 1946 Mitbegründer der Gruppe „Forma“ in Rom. Zu den Mailänder Protagonisten zählte unter anderem Agostino Bonalumi, dessen strukturierte Leinwand „Rosso” für 90.000 bis 120.000 Euro angeboten wird. In der Auktion befinden sich diesmal drei zwischen Post-Minimalismus und Arte Povera angesiedelte Arbeiten von Alberto Burri, darunter „Nero Cellotex“ (€ 150.000 – 200.000). Bewegung simuliert ein Großformat von Maria Schifano aus 1965, „A la Balla“ (€ 150.000- 250.000).
Deutschland nach ´45- Vor allem die Gruppe ZERO prägte die abstrakte Nachkriegs-moderne in Deutschland. Von Günther Uecker stehen diesmal drei hervorragende Arbeiten zur Disposition, darunter das erst 2012/13 entstandene 100 x 80 cm große „Feld“ (€ 400.000 – 600.000) sowie das partiell bemalte Quadrat „Poesie der Destruktion“(€ 160.000 – 240.000). In der sechsteiligen Arbeit „Johannes“ aus dem Jahr 1995, die seinen „Aschebildern“ zuzuordnen ist, nimmt der Künstler Bezug auf die Katastrophe von Tschernobyl. Handgeschriebene Zitate aus dem Johannesevangelium sind hier mit einem Asche- und einem Nagelbild eingefasst (€ 200.000 – 300.000). Ueckers Nagelfelder kann man als „Hommage an die Natur“ auffassen und zugleich als „ein[en] nicht endender[n] Feldzug der Kunst gegen die nicht enden wollenden Feldzüge des Menschen gegen den Menschen und gegen die Natur.“ (M. Ackermann).
Mit Öl, Pigment und Feuer gestaltete ZERO-Gründungsmitglied Otto Piene die Arbeit „Nach April“ (€ 55.000 – 75.000). Für Anselm Kiefers Aquarell mit dem Titel „Nascita di Venere“ (Geburt der Venus) aus 2012 erwartet sich das Dorotheum 200.000 bis 300.000 Euro. Hans Hartung beherrschte die Stilrichtung Informel – mit nahezu fernöstlicher, kalligraphischer Note – in unnachahmlicher Weise. Sein Acrylbild „T 1963-R50“ auf schwarzem Grund zeigt seine Kunst auf der Höhe der Zeit. Eine Klasse für sich ist Ernst Wilhelm Nay, einer der bedeutendsten Maler Deutschlands nach ´45, der sich um 1953 mit den musikalischen Einflüssen auf seine Kunst auseinandersetzte. „Einklang“ – spontane und gestisch gesetzte Farbformen sind taktgebend umspielt durch schwarze Linienstrukturen – ist ein hervorragendes Beispiel für Nays „rhythmische Bilder“ (€ 200.000 – 300.000).
Groß ist die Auswahl an Arbeiten richtungsweisender österreichischer Avantgardisten. Allen voran Maria Lassnig, die mit einer „Blassen Hockenden“, einem ihrer in typischen Blau-Grün-Ockertönen gehaltenen Körperbewusstseinsbildern von 1972 vertreten ist (€ 130.000 – 250.000). Arbeiten von Arnulf Rainer und Alfons Schilling oder ein 1952 entstandenes Bildobjekt von Hans Staudacher finden sich ebenso in der Auktion wie eine Arbeit des großen Einzelgängers Hans Bischoffshausen. Weitere international renommierte Künstler im Auktionsangebot: Alex Katz, Cy Twombly, Victor Vasarely Bernar Venet, Martin Kippenberger, Julije Knifer oder Tom Wesselmann.
Klassische Moderne- An die pointillistische Malerei angelehnt ist Alexej von Jawlenskys 1907 entstandenes Ölgemälde „Oliven, Mauer, Wind“, das mit einem Schätzwert von 180.000 bis 250.000 Euro in die Auktion „Klassische Moderne“ geht. Zwischen 1915 und 1919 ist ein 31 x 26 cm großer Frauenakt von Pierre-Auguste Renoir datiert (€ 170.000 – 220.000). Bernard Buffet hat seine Frau sehr häufig in seinen Gemälden dargestellt, so auch bei „Annabel en torero assise“ aus dem Jahr 1986, bewertet mit 130.000 bis 180.000 Euro. In „Oreste e Pilade“ legt Giorgio de Chirico seine rätselvolle Pittura Metafisica auf ein Porträt um, eine vielschichtige Arbeit aus 1966 (140.000 – 180.000).
Von Carl Moll offeriert das Dorotheum zwei unterschiedliche Motive, ein zwischen 120.000 und 180.000 Euro taxiertes „Stillleben mit Rosen“ von 1927 und eine atmosphärische Herbst-Ansicht des Wiener Bezirkes Döbling (1916, € 120.000 – 200.000). Besonderes Highlight ist auch eine „Stehende Figur (mit erhobenen Armen)“ von Fritz Wotruba. Die in einer 12er-Auflage hergestellte Bronze-Skulptur entstand 1958 (€ 100.000 – 150.000).
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