100 BESTE PLAKATE 17 – Deutschland- Österreich- Schweiz
Von humorvollen Werbebotschaften bis zu gesellschaftskritischen Statements bietet die MAK-Ausstellung zum Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE 17 Deutschland Österreich Schweiz ein facettenreiches Spektrum an zeitgenössischem Plakatdesign. Die jährlich von einer internationalen Fachjury gekürten einhundert gleichberechtigten Gewinner-plakate reichen von studentischen Projekten bis zu Auftragsarbeiten etablierter GrafikdesignerInnen und Werbeagenturen. Im Jahr 2017 zeigt sich bei den Siegerprojekten ein starker Trend zu seriellen Plakatkombinationen und unkonventionellen grafischen Lösungsansätzen. Der fünf-köpfigen Jury des bereits zur Tradition gewordenen Grafikdesignwettbewerbs, be-stehend aus dem Kommunikationsdesigner Jens Müller (Düsseldorf, Vorsitz), dem Plakatkünstler Peter Bankov (Prag), den Grafikdesignern Albert Exergian (Wien) und Michael Kryenbühl (Bern/Luzern) sowie dem Gestalter Daniel Wiesmann (Berlin) lag eine Rekordzahl von 2 293 Plakaten von 657 verschiedenen TeilnehmerInnen vor. Im Zuge des zweistufigen Auswahlverfahrens wurden – nach Ländern gegliedert – 45 Sujets aus Deutschland, 50 aus der Schweiz, eine Deutschland-Schweiz-Kooperation und vier Einsendungen aus Österreich prämiert. Zu den österreichischen SiegerInnen des Wettbewerbs zählt bereits zum vierten Mal das österreichische Designstudio Beton. Daniel Car, Oliver Hofmann und Benjamin Buchegger reüssierten mit ihrer rein typografischen Interpretation Performing New Europe für das International Performing Arts Festival in der SZENE Salzburg. Ihr Plakat schließt grafisch an die künstlerische Tradition der Decollage, einer Kunstform des Nouveau Réalisme der frühen 1960er Jahre, an. Mit gleich zwei Plakaten schaffte es das Studio Es in die Auswahl der 100 BESTEN PLAKATE 17. Für die Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz schufen Es das Eröffnungsplakat in rot-weiß-roten Farben, während sie in ihrem Plakat für das Vienna Humanities Festival 2017 scheinbar zur Revolution aufrufen.
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Die Veranstaltung thematisierte die sozialen, künstlerischen und medialen Umwälzungen der Geschichte. Passend dazu erinnert die erhobene Faust daran, dass eine laute Stimme auch andere inspirieren und so der Auslöser für weitreichende Veränderungen sein kann. Martin Lorenz, Stefan Salcher, Tobias Schererbauer und Markus Wagner – die laut Eigendefinition aus der „Alprepublic Austria“ stammende Crew von LWZ – überraschten die Jury mit einer medienübergreifenden Plakatserie. Für FM4, den Jugendkultur- Radiosender des ORF, gestaltete das in Wien ansässige Design- und Animationskollek- tiv Plakate, die direkt aus einem seiner Animationsfilme entsprungen zu sein scheinen. Zu den Siegerarbeiten aus Deutschland zählt heuer die Gestaltung eines Plakats für die traditionelle Segelver-anstaltung „Kieler Woche“, einer der renommiertesten und wich- tigsten Aufträge für Plakatdesign im deutschsprachigen Raum. Der Heidelberger Grafi- ker Götz Gramlich überzeugte die Jury mit einem prägnanten Plakat in Blau und Weiß, das in einem Wechselspiel der Umrisse alle klassischen Kiel-, Schwert- und Finnen- formen zeigt. Ein kongeniales Design schuf der Schweizer Erich Brechbühl für die von Oktober 2015 bis März 2016 auch im MAK gezeigte multimediale Ausstellung STEFAN SAGMEIS- TER: The Happy Show im Museum für Gestaltung in Zürich. Mit seiner typografischen Interpretation sonnengelber Luftballons dringt Brechbühl förmlich in Sagmeisters Welt der Glücksassoziationen ein. Brechbühl bezieht sich hier auf einen Ausschnitt aus The Happy Film, in dem Stefan Sagmeister vergeblich versucht, mithilfe von 6000 Luftballons in die Lüfte zu steigen. Seit dem Jahr 2006 wird der Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE. Deutschland Österreich Schweiz im MAK präsentiert, heuer erstmals im MAK DESIGN LABOR. Die prämierten Arbeiten gehen auch in diesem Jahr als Neuzugänge in die MAK- Kunstblättersammlung ein. [MAK, Dauer bis 23. September 2018 – Foto: MAK]
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