MARTIN KIPPENBERGER

 „Jeder Künstler ist ein Mensch“ – Martin Kippenberger (geb. 1953 in Dortmund, gest. 1997 in Wien) verdrehte Joseph Beuys’ berühmtes Diktum „Jeder Mensch ist ein Künstler“ und „war“ tatsächlich vieles: Maler, Zeichner, Fotograf, Schriftsteller, Performer, Schauspieler, Musiker, Objekt- und Installationskünstler, Sammler und Kurator. Und auch: Lebemann, Mau-Mau-Spieler, Enfant Terrible, eine „Kerze, die von beiden Seiten brannte“ (Diedrich Diederichsen). Nicht zuletzt aufgrund seiner permanenten, teilweise auch perfid-subversiven Selbstinszenierungen in seinem Werk, eilte ihm ein zweifelhafter Ruf voraus. Zu Lebzeiten wurden Kippenberger, der durchschnittlich pro Jahr acht Ausstellungen organisierte, lediglich die Ehre zu teil, in zwei Museen mit Einzelausstellungen gewürdigt zu werden.

Fast 20 Jahre nach seinem Tod hat sich vieles geändert – Kippenbergers Kunst ist weltweit in den Museen angekommen und wird im großen Stil international rezipiert: Nach den Kippenberger-Retrospektiven in der Londoner Tate (2006), dem New Yorker MoMA (2009) und dem Hamburger Bahnhof in Berlin (2013), widmet sich die Ausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien nun erstmals einem Einzelaspekt: der Sprache – Kippenbergers durchgängig bevorzugtes Medium. Als Text im Bild, Bildtitel, Witz, Comic, Slogan, Reim, Logo, in Form von Plakaten, Büchern, Gedichten und Songs fungiert Sprache in geschriebener, gesprochener oder gelesener Form wie eine Art Fugenkitt, der Kippenbergers einzelne Werksäulen und -linien miteinander verbindet. Kippenbergers Kunst spielt sich immer im Sozialen ab, involviert „alles und jeden“ und sucht die Tuchfühlung mit Fans und Gegnern gleichermaßen. Im Spannungsfeld von Aktion und Reaktion garantiert Sprache ein unmittelbares „Rankommen“ an Inhalte und Publikum und erweist sich als logisches und probates Mittel, das am besten mit Kippenbergers rasantem Arbeitstempo Schritt halten kann. Charakteristisch für Kippenberger ist ein enorm freier und höchst kreativer Umgang mit sprachlichem Material – der ihn als legitimen Nachfolger von Dadaismus und Konkreter Poesie zu erkennen gibt.

  AppleMark

Das „Betriebssystem Kunst“ war immer Kippenbergers Lieblingsthema: Ob es um Bezugnahmen auf die „Väter der Moderne“ wie Joseph Beuys oder Pablo Picasso ging, die kritische Auseinandersetzung mit Minimal Art und Konzeptkunst, der Kippenberger 1991 mit der raumgreifenden Installation Ohne Titel (Weisse Bilder) begegnete, die im großen Saal des Bank Austria Kunstforum Wien erstmals in Österreich gezeigt wird, das schwere deutsch-deutsche Erbe von Romantik und Nationalsozialismus inklusive Political Correctness-Diskurs oder die christliche Ikonografie: Kippenberger machte vor nichts und niemandem halt, aktivierte sein Umfeld, kollaborierte wo er nur konnte spartenübergreifend, arbeitete im größtmöglichen Format. In seiner gut 20 Jahre dauernden Künstlerkarriere entstand ein höchst heterogenes Werk, das dennoch eine unverkennbare Handschrift trägt und sich in Rückblende als Netzwerk zeigt, dessen Fäden Kippenberger wie der Superheld Spiderman, als der er sich auf einem späten Ausstellungsplakat auch selbst darstellt, spinnt. Martin Kippenberger gehört aktuell zu den am höchsten gehandelten Gegenwartskünstlern am Kunstmarkt, ein 1988 entstandenes Selbstporträt wurde 2014 bei Christie’s um mehr als 18 Millionen US-Dollar verkauft. Kippenbergers Werk ist in seiner Direktheit und Schlagfertigkeit, aber auch in seiner Präzision und Ernsthaftigkeit Vorbild für eine ganze Generation junger Künstlerinnen und Künstler. [Ausstellungsdauer: 8. September bis 27. November 2016, Foto: © Bank Austria Kunstforum]

AppleMark

 BIOGRAFIE: „Martin Kippenberger wurde am 25. Februar 1953 in Dortmund geboren und wuchs in Essen auf. Von 1972 bis 1976 studierte er bei Arnold Hauser und Franz Erhard Walther an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1976 verbrachte er einige Monate in Florenz, im Jahr 1977 zog er nach Berlin und gründete dort gemeinsam mit Gisela Capitain Kippenbergers Büro. Er lebte in Paris (1980), Wien (1983), Köln (1980er Jahre), Carmona/Seville und Madrid (1988), Venice/Los Angeles (1989), Frankfurt (1992) und hielt sich regelmäßig in St. Georgen (Schwarzwald) und auf Syros (Griechenland) auf. 1989 wurde seine Tochter Helena geboren. 1990 war Martin Kippenberger Gastprofessor an der Städelschule in Frankfurt, 1992 folgte eine Professur an der Gesamthochschule in Kassel. 1996 heiratete er die Fotografin und Künstlerin Elfie Semotan. Er verbrachte seine zwei letzten Lebensjahre in Wien und im Burgenland. Martin Kippenberger starb am 7. März 1997 in Wien.“

AppleMark AppleMark 

die Linie ses KunstMagazins

Lesen Sie das Magazin KUNSTINVESTOR(e-Paper) – Ausgabe SEPTEMBER 2016
wie ein gedrucktes Printprodukt am Bildschirm als Ihr kostenloses Leseexemplar
ein Moment bitte, Magazin-Download läuft [zum Lesen anklicken]

die Linie ses KunstMagazins

 

die Linie ses KunstMagazins

PDF-MAGAZIN(DOWNLOAD)

die Linie ses KunstMagazins

KUNST.INVESTOR-LESER WELTWEIT

ISSUU 2016lesegeräte
die Linie ses KunstMagazins

IHR KOSTENLOSES PROBE-LESEEXEMPLAR!
Hier können Sie sich zum ‚e-Magazine‘- Abo (E-Mail Versand)  anmelden.

[contact-form-7 id=“9908″ title=“Anmeldung zum E-Mailversand von e-Magazine“]die Linie ses KunstMagazinsdie Linie ses KunstMagazins

die Linie ses KunstMagazins

 MAGAZIN-ARCHIV 2015/2016

 

die Linie ses KunstMagazinsdie Linie ses KunstMagazins

die Linie ses KunstMagazins

cropped-Kunstinvestor11.jpg

die Linie ses KunstMagazinsdie Linie ses KunstMagazins

die Linie ses KunstMagazins

Geld&Anlage-INVESTOR

__________________ AUSGABE JULI/AUGUST 2016 __________________
Lesen Sie die Sonderausgabe als Finanzmagazin(E-Paper)

wie ein gedrucktes Printprodukt am Bildschirm.

“geld&Anlage-INVESTOR” ist das neue Finanz- & Kunst- Monatsmagazin, das seit März 2016 in Kooperation mit Börse Express GmbH erscheint. Der „INVESTOR“ ist ab sofort in BÖRSE-EXPRESS und KUNSTINVESTOR gewohnt hoher redaktioneller Qualität, themenspezifisch zu wichtigsten Ereignissen als Magazin (e.Paper) erhältlich.

Die Berichterstattungen und Reportagen umfassen jeweils Beiträge aus den Schwer-punktthemen Finanzen und Börse sowie Kunstinvestment. Dieses Online-Magazin erscheint 12 Mal jährlich als e-Paper mit mindestens 62 Seiten Umfang, und bietet Lesegenuss auf höchstem Niveau. Dabei dreht sich alles rund um Geld- und Kunstmarkt . Verpackt wird dieses Online Medium aus den Bereichen Uhren, Schmuck, Auto, Techno, Interieur und Immobilien in intelligentem Journalismus, opulenten Bildern und ausgezeichneter Optik. Das Online-Magazin(e-PAPER) widmet sich in jeder Ausgabe dem Thema Geld & Anlage: Finanzen und Börse, Unternehmen & Märkte, Osteuropa und China sowie Kunstmarkt.

„geld&Anlage-INVESTOR“ berichtet über unterschiedliche Märkte und die Reportagen aus den Bereichen Investment & Finanzen begleitet von Service-Elementen wie dem Börse Express-Index, der in der Finanzwelt einen hohen Bekanntheitsgrad genießt, und Börse-Tipps, bei dem sich Anleger Tipps holen können; wie Profis auf dem Markt agieren. Harte und gründlich recherchierte Fakten sowie jederzeit abrufbar von Österreichs größter Finanzredaktion mit inhaltlichen Schwerpunkten. Die LeserInnen und Leser werden mit exklusiven, aktuellen und nützlichen Wirtschaftsinformationen aus Österreich und der Welt versorgt. Diese Ausgabe bietet einen anhand von Kurzberichten die wichtigsten Informationen des Monats.

 

______________________________________________________________________________________________________________________________________
_________ KUNSTINVESTOR 2019 © ________ IMPRESSUM _________ KONTAKT(REDAKTION) ________ MEDIA-MARKETING___________ ______________________________________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________________________________________
Translate »