SÜNDE UND SECESSION – FRANZ VON STUCK

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Franz von Stucks Sünde ist die personifizierte „Femme fatale“ am Ende des 19. Jahrhunderts. Das verlockend erotische Weib und die Schlange als biblische Inkarnation der Sünde fixieren respektlos den Beobachter, ertappen und fordern ihn als Voyeur. Die Distanzlosigkeit, die Stuck nicht nur in dieser Bilderfindung anwendete, verschaffte ihm schon früh Bekanntheit als „Skandalmaler“. Stucks umfassende Ausstellung im Wiener Künstlerhaus 1892 glich einem künstlerischen Paukenschlag, ablesbar an den zeitgenössischen meinungsbildenden Artikeln von Hugo von Hofmannsthal und Hermann Bahr. Stuck hatte das Erscheinungsbild der 1892 gegründeten Münchener Secession entscheidend geprägt und war damit auch ein Vorbild für die Wiener Secession. Ein Jahr jünger als Gustav Klimt, war er ein „Shooting Star“ der Zeit, dessen Ruhm auch auf seinen engen Beziehungen nach Wien gründete. Mit den in Wien bei Gerlach & Schenk ab 1882 verlegten Mappen Allegorien und Embleme – zu denen auch Klimt Entwürfe lieferte – und seinem grafischem Hauptwerk, den 1886 erschienenen Karten & Vignetten, erlangte Stuck internationale Anerkennung. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, Franz von Stucks grafisches, malerisches und plastisches Werk sowie die von ihm verwendete Fotografie ganzheitlich und ineinander verschränkt ebenso wie in ihrer vielfältigen Wirkung auf die Wiener Kunst zu betrachten. [Belvedere, Ausstellungsdauer: 1. Juli bis 9. Oktober 2016 – Foto: © Belvedere]

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