WERTVOLLES KLIMT-GESCHENK
Kolo Moser-Muffkette bei Dorotheum-Auktion am 13. Juni 2016
Ein wertvolles Geschenk wird versteigert. Jene Muffkette – entworfen von niemand Geringerem als Koloman Moser – die Gustav Klimt seiner Vertrauten Emilie Flöge schenkte, gelangt nun bei der Jugendstil-Auktion am 13. Juni 2016 im Wiener Dorotheum zum Aufruf. Ausgeführt wurde das silberne Schmuckstück 1905 von der Wiener Werkstätte – die Entwurfszeichnung befindet sich im Wiener Werkstätten-Archiv im österreichischen Museum für angewandte Kunst. Emilie Flöge stand in einem besonderen Naheverhältnis zur Wiener Werkstätte. Ihr Modesalon wurde von Josef Hoffmann und Koloman Moser ausgestattet. Zehn Schmuckstücke schenkte Gustav Klimt nachweislich seiner lebenslangen Gefährtin, eines davon, die etwa 70 Zentimeter lange Muffkette, wird in der Dorotheum-Auktion mit einem Schätzwert von 60.000 bis 80.000 Euro angeboten. Die Vielseitigkeit Koloman Mosers zeigt sich auch in einer Vase, entworfen um 1900 für Bakalowits und Söhne, ausgeführt von Lötz Witwe Klostermühle, die mit 10.000 bis 15.000 Euro bewertet wurde.
Keramikerinnen: Österreichisch geht es weiter mit einer Auswahl von etwa 40 Keramikarbeiten, allesamt aus einer amerikanischen Privatsammlung. Vally Wieselthier ist in der Auktion prominent vertreten. Mit ihren Entwürfen erregte die Künstlerin, die es Anfang der 1930er Jahre nach Chicago zog, große internationale Aufmerksamkeit. Arbeiten von Gudrun Baudisch und Susi Singer sind ebenfalls zu finden. Universell tätig war auch Peter Behrens, deutscher Architekt, Maler und Designer. Als der Künstler 1901 mit dem Haus Behrens auf der Mathildenhöhe bei Darmstadt sein erstes Bauprojekt vollendete, entwarf er auch eine Besteckgarnitur. 30.000 bis 50.000 Euro lautet die Schätzung der Dorotheum-Expertin Julia Blaha für diese außergewöhnliche Rarität. Ausgeführt wurde die 118teilige silberne Garnitur von M. J. Rückert in Mainz. Mit Hans Christiansen und Albin Müller sind auch weitere deutsche Jugendstil-Künstler mit Silberarbeiten vertreten.
Bildhauer und Sammler: Karsten Klingbeil, Berliner Bauunternehmer, ist auch als Bildhauer bekannt. Als Sammler von Max-Esser-Tierfiguren – bei ihm war Klingbeil Schüler – tritt der Künstler in der Dorotheum-Auktion auf. Aus der Sammlung Klingbeil werden 14 Max-Esser-Figuren aus der Zeit von 1924 bis 1934 versteigert, darunter ein Mittelstück aus dem Tafelaufsatz „Reineke Fuchs“, ein Entwurf aus 1922, ausgeführt von Meissen 1925, um 30.000 bis 40.000 Euro Schätzwert, sowie zwei Urstücke. (Foto: © Dorotheum)
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