Die 4 Larven (Lemurenköpfe) von Franz West kehren an die Stubenbrücke zurück
Nach einer umfassenden Res-taurierung mithilfe des Leihgebers und der Franz West Privatstiftung sowie der MAK ART SOCIETY (MARS) kehren die 4 Larven (Lemurenköpfe, 2001) von Franz West (1947–2012) an die Wiener Stubenbrücke zurück.
Anlässlich der MAK-Retrospektive Franz West: Gnadenloswurden die 4 Larven (Lemurenköpfe) im Jahr 2001 auf den Pylonen der Stubenbrücke, der Verbindung der Weiskirchnerstraße und der Landstraßer Hauptstraße, angebracht. Anfangs nur für die Dauer der Ausstellung vorg-esehen, wurden sie dem MAK als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt und konnten an dem öffentlichen Ausstellungsort verbleiben, bis sie Ende 2014 aus Restaurierungsgründen abge-nommen wurden. „Wir freuen uns sehr, dass sich der Leihgeber dazu entschlossen hat, dem MAK die 4 Larven (Lemurenköpfe) weiterhin als Leihgabe zur Verfügung zu stellen, und dass diese beeindruckenden Außenskulpturen so wieder im öffentlichen Raum erlebbar sind“, so Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des MAK.
Franz West zählte zu den bedeutendsten Protagonisten der österreichischen undinternationalen Kunstszene, dessen Werk bis heute Generationen von Künstlern beeinflusst. Franz West entwickelte Mitte der 1970er Jahre handliche Passstücke – Skulpturen mit Gebrauchswert, mit denen eine performative Aktion ausgeführt werden kann und die Skulptur und Körper interagieren lassen. Seine Environments übersetzten das Konzept der Passstücke in eine erweiterte räumliche Dimension und in ein vielschichtiges gesellschaftliches Spektrum. Im Jahr 2011 wurde West für sein Lebenswerk mit dem Goldenen Löwen der 54. Biennale di Venezia ausgezeichnet.
Die archaisch anmutenden, bis zu drei Meter hohen 4 Larven (Lemurenköpfe) aus lackiertem, geformten Aluminium, die den Dialog zwischen skulpturalem Objekt und BetrachterIn herausfordern, verbinden sich mit der Symbolik des immanent fließenden Wassers des Wienflusses, das wegen seiner losen, flexiblen und unberechenbaren Form mit dem Chaos als kreative Strömung und urzeitlicher Materie in Verbindung gebrachtwird. Im Jahr 2007 ließ Franz West eine Tafel mit einem Zitat aus der klassischen Antike an einem der Brückenpfeiler anbringen: „Denen, die in dieselben Flüsse steigen, fliessen immer neue Wasser zu und (immer neue) Seelen entsteigen dem Nass“, nach Heraklit, Fragment 12 [1]. Gleichzeitig fungieren die Larven (Lemuren), die in der Nacht in ein blaues Licht getaucht sind, als Wächter und Mahnmal. Wie vom Künstler intendiert, lösen die Skulpturen im Kontext der Stadt und ihrer Geschichte freie Assoziationen aus.
Das MAK ist seit vielen Jahren im öffentlichen Raum Wiens präsent. Seit 2004 enthebt James Turrells Lichtinstallation MAKlite, die intensives, verschiedenfarbiges Licht in den Fenstern des MAK pulsieren lässt, die Ziegelfassade ihrer statischen Geschlossenheit. Am Franz-Josefs-Kai/Schottenring ist das Wiener Trio von Philip Johnson, konzipiert für die Ausstellung Turning Point (1996), zu sehen. Im Stadtpark, der direkt an das MAK angrenzt, ist seit 1996 Donald Judds Stage Set aufgestellt, das ebenso für eine Ausstellung im MAK entwickelt wurde. Im Park der MAK-Expositur Geymüllerschlössel ist unter anderem James Turrells Skyspace The other Horizon (1998/2004), der für die gleichnamige Ausstellung 1998 im MAK entwickelt wurde, zugänglich. Die Rückkehr der4 Larven (Lemurenköpfe) an die Stubenbrücke ist eine wertvolle Bereicherung der Präsenz von Public Art im Wiener Stadtbild.
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MAGAZIN-ARCHIV 2015 |
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