114. Kinsky-Kunstauktion – Klassische Moderne, Jugendstil und Zeitgenössische Kunst(29. bis 30. November 2016)
Klassische Moderne – 29. November 2016: Aquarelle und Gemälde von Egon Schiele, Albin Egger-Lienz, Rudolf Wacker, Franz Sedlacek, aber auch feine Exemplare aus den Oeuvres von Umberto Boccioni, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Mueller, Gabriele Münter und Anton Birkle bestimmen die kommende Herbstauktion der Klassischen Moderne im Kinsky. Expressive Graphik, wie der weibliche Akt von Schiele, das sitzende Mädchen von Heckel oder das seltene Motiv der fünf Akte von Mueller um 1910 stehen den spannungsgeladenen Stillleben von Rudolf Wacker und Franz Sedlacek oder dem von tiefer Wahrheit erfüllten Madonnenbildnis von Egger-Lienz bzw. von Josef Floch gegenüber. Aufmerksamkeit verdient auch ein besonderes Aquarell von Ernst Ludwig Kirchner, das in einer sehr verschlüsselten Ikonographie zwei weibliche Akte mit Katze zeigt. Es entstand in den 1920er Jahren während seiner Jahre in Davos, in denen der Maler sich mit flächigen Kompositionen bei Beibehaltung kräftiger Farben auseinander setzte. Fast schon als Standardangebot bietet jede Klassische Moderne im Kinsky Gemälde von Alfons Walde an und immer wieder überzeugen seine Bilder durch die Kraft der Formen und das herrliche Weiß seines unvergleichlichen Schnees. Herausragend ist dieses Mal die wohl qualitätsvollste Variante des Bauernsonntags, dem zu Bild gewordenen Synonym von Kraft, Naturverbundenheit und ländlicher Kultur.
Jugendstil – 29. November 2016: Der Schmuck der Wiener Werkstätte war und ist legendär, verband er doch in zeitloser Form kostbare und vor allem farbintensive Materialien mit subtil durchdachten architektonisch- konstruktiven bis ornamentalen Formen. Einmal mehr kann das Kinsky eines der besonders gefragten Schmuckstücke aus der Hand Josef Hoffmanns anbieten.Ottor Prutscher war wie Hoffmann Architekt, Designer und sensibler Kunsthandwerker. Von unnachahmlicher Eleganz sind vor allem seine Gläser, die hohen Sammlerwert besitzen. Im Herbst kommt gleich ein ganzes Set an Likörgläsern zum Ausruf. Eine uralte Kulturtechnik ist das Mosaik, das sich um 1900 im Zuge der Arts & Crafts Bewegung und der Wiener Werkstätte einer neuen Renaissance erfreute. Einer der bedeutendsten Künstler dieser Technik war Leopold Forstner, der 1906 eine eigene Werkstätte in Wien eröffnete und zahllose Mosaiken für Kirchen, wie die Otto Wagner Kirche in Steinhof , für öffentliche Gebäude, wie dem Dianabad in Wien oder auch das Klimt-Fries im Palais Stoclet nach Entwürfen namhafter Künstler aber auch nach eigenen ausführte. Berühmt war seine Technik, Keramik und Glas im Mosaik zu verbinden und damit ganz neue Farb- und Glanzeffekte zu erzielen. In der kommenden Auktion können gleich mehrere Objekte aus dem Nachlass des Künstlers angeboten werden, die zweifellos eine reizvolle Ergänzung zum Gesamtkunstwerk der Kunst der Moderne bilden.
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